Einstieg in die Direktvermarktung

Willst du den Einstieg in die Direktvermarktung wagen? Egal ob Marktstand, Onlinehandel, Lieferservice oder Hofladen. Hier erfährst du nützliche Tipps, wie dir ein erfolgreicher Einstieg in den Direktverkauf gelingt. Der Einstieg ist anspruchsvoll, entsprechend sollte man sich weiterbilden, beraten lassen und/oder das Modul «Willkommen auf dem Bauernhof» besuchen.

Bevor du einsteigst

Bevor man in die Direktvermarktung einsteigt, gilt es einige Überlegungen zu machen. Haben wir genug Ressourcen dafür? Welche Rohstoffe haben wir selbst? Welche Form der Direktvermarktung wähle ich? Hier gilt nicht nur einem Trend zu folgen, sondern den Betriebszweig gezielt und wirtschaftlich aufzubauen. Es braucht auch Wissen in der Verarbeitung und Freude am Kundenkontakt, sind zwingende Voraussetzungen.

Hier findest du einen Leitfaden für den Einstieg in die Direktvermarktung.

Inspiration für Verarbeitungsmöglichkeiten und technischen Umsetzungen: selbstgemacht – eingemacht – feingemacht. Vorsicht: Der Ordner ist für die Selbstversorgung gedacht und die Rezepturen müssen betreffend Anforderungen an die Direktvermarktung geprüft werden (z.B. Alkoholgehalt bei Likör).

Anmeldung & Richtlinien

Anmeldung bei der Gemeinde

Der neue Betriebszweig muss zwingend bei der Gemeinde angemeldet werden. Entspricht dieser der Raumplanung, kann er nicht von der Gemeinde untersagt werden.

Ist der Verkauf nicht direkt auf dem Hof, sondern auf einem privaten Gelände (Stand oder Wagen), ist eine Bewilligung durch die Gemeinde nur dann notwendig, wenn der Verkauf länger als drei Monate dauert. Z.B. : Jedes Wochenende Verkauf vor dem Lidl: Genehmigung notwendig.

Anmelden beim Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Weiter musst du dich zwingend beim Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen anmelden. Dies geschieht über ein Meldeformular oder der kantonalen Gewerbepolizei.

Bio Suisse-Betriebe: Anmelden bei der Kontrollstelle

Für Bio Suisse-Betriebe ist die Anmeldung jeglicher Hofverarbeitung bei der Bio-Kontrollstelle (bio.inspecta oder bta) nötig, damit die Zertifizierung entsprechend vorbereitet werden kann.

Rechtliches

Die Broschüre der Beratungsstellen Schweiz (BFS) «Recht im Agrotourismus» kann bei den Beratungsstellen bezogen werden.

Empfohlen ist zudem die Agridea-Broschüre «Gesetzliche Grundlagen in der Direktvermarktung».

Raumplanung

Es braucht für den Bau sämtlicher Räume im Zusammenhang mit Verkauf und Produktion oder die Umnutzung solcher Räume ein Baugesuch. Dieses kannst du bei der Gemeinde eingeben und es wird auch durch die zuständigen kantonalen Behörden geprüft.

–> Baubewilligung

Lebensmittelgesetz

Im Umgang mit Lebensmitteln gilt das Lebensmittelgesetz und die Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV). 

–> Weitere Gesetze und Verordnungen gibt es hier

Lebensmittel aus fremder Produktion

Im Hofladen können neben den eigenen Produkten auch Produkte aus fremder Produktion verkauft werden. Ist der Verkaufsraum aber in der Landwirtschaftszone, müssen die Produkte in der Region und zu mehr als der Hälfte auf dem Standortbetrieb oder auf den in einer Produktionsgemeinschaft zusammengeschlossenen Betrieben erzeugt werden.

–> Raumplanungsverordnung

–> Verordnung betreffend die Information über Lebensmittel (LIV)

Bewilligungsvoraussetzungen

Die Bewilligungsvoraussetzungen für Bauten und Anlagen, die überwiegend eigene landwirtschaftliche oder gartenbauliche Produkte verkaufen, sind wie folgt:

  • Die Produkte müssen aus der Region stammen und zu mehr als der Hälfte auf dem Standortbetrieb oder in einer Produktionsgemeinschaft erzeugt werden.
  • Aufbereitung, Lagerung und Verkauf dürfen nicht industrieller oder gewerblicher Natur sein.
  • Der landwirtschaftliche oder gartenbauliche Charakter des Standortbetriebs muss gewahrt werden

Merkblatt für den Kanton Zürich

Sorgfaltspflicht und Hygiene

In der Broschüre «Gesetzliche Grundlagen in der Direktvermarktung» findest du die aktuellen Bestimmungen in der Direktvermarktung (Hygiene, Kennzeichnung etc.). Weiter findest du in der Broschüre «Verarbeitungsraum» Tipps zur Verarbeitung.

Selbstkontrolle

Du brauchst ein Konzept für die Selbstkontrolle. Dieses beinhaltet die Betriebsbeschreibung, Gefahrenanalyse, Checkliste Reinigung, Produktblätter und Formulare für die Temperaturkontrolle.

–> Erklärvideo Selbstkontrolle

–> Selbstkontrolle Direktvermarktung und Gästebewirtung Ordner

–> Selbstkontrolle in der Direktvermarktung und Gästebewirtung

–> Checkliste Reinigen Küche und Verarbeitungsraum

–> Das Selbstkontrollkonzept

Verkauf von Fleisch

In der Broschüre «Direktvermarktung von Fleisch» findest du die wichtigsten Grundlagen zur Vermarktung von Fleisch.

–> «Kennzeichung von Fleisch» von Agroscope

–> Merkblatt «Von Maul bis Schwanz» von Bio Suisse

Verkauf von Alkohol

Der Verkauf von alkoholischen Getränken braucht eine Bewilligung. Diese kannst du bei der Gemeinde oder bei der Gewerbepolizei beantragen. Alkohol darf nicht in der Selbstbedienung angeboten werden. Am Ladenlokal sollen gut sichtbare Hinweisschilder zum Jugendschutz angebracht werden.

–> Plakat für den Jugendschutz

–> Likör und Brände für die Direktvermarktung

Wochenmarkt

Hier findest du eine Übersicht aller Märkte in der Schweiz.

–> Verkauf und Kennzeichnung von Produkten am Marktstand des Knospe-Produzenten

Betreibst du einen Marktstand, so musst du die Hygieneanforderungen erfüllen.

Labels und Kennzeichnung

Produkte müssen korrekt gekennzeichnet werden.

–> Verordnung betreffend die Information über Lebensmittel (LIV)

–> Offizielle Zeichen für Berg- und Alpprodukte

–> Mengenangaben im Offenverkauf

–> Merkblatt Konfitüre, Gelee und Fruchtaufstrich

–> Lebensmittelkennzeichnung Eier

–> Kennzeichung biologischer Lebensmittel (FiBL und Bio Suisse)

Preis

Das magische Dreieck der Preisbildung bietet Anhaltspunkte für die Preisfestlegung eigener Produkte: Selbstkosten, Verhalten der Konkurrenz und Zahlungsbereitschaft der Zielgruppe sollten einbezogen werden.

Die Selbstkosten bilden die Basis. Dokumente zur Preiskalkulation finden sich hier.

Der Schweizer Bauernverband stellt Richtpreise zur Verfügung.

–> Formulare für Direktvermarktung Agridea

Bezahlsysteme/Kasse

Wir empfehlen bargeldloses Bezahlen mit TWINT.

Kassensysteme findet man unter Bezugsquellen.

Das Verkaufsgespräch

Der Umgang mit Kunden ist für den Erfolg entscheidend. Hier lernst du richtig den richtigen Umgang mit Kunden am Telefon, bei Reklamationen etc.

–> Das Verkaufsgespräch

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten sind von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt. Deshalb direkt beim Kanton nachfragen.

Sicherheit

Welche Massnahmen bezüglich Sicherheit kannst du auf deinem Betrieb treffen? Hier geht es zum Merkblatt.

Wie sollen sich Besucher und Besucherinnen auf dem Betrieb verhalten. Hier geht’s zu den Verhaltensregeln.

–> BUL Broschüre zur Unfallverhütung «Checkliste»

Diebstahl

Überwachungssysteme

Viele Hofläden haben mit Diebstählen zu kämpfen. Mit einem Überwachungssystem hat man den Überblick. Informiere dich gleich direkt bei einem Hersteller für Kameras. Bitte auch zwingend auf den Datenschutz achten.

Prävention

Hier einige Tipps zur Diebstahlprävention:

  • Bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten fördern, zum Beispiel mit TWINT.
  • Kasse regelmässig leeren.
  • Bei bedienten Läden: Kunden beim Betreten des Ladens begrüssen.
  • Präsenz zeigen, Blickkontakt herstellen.
  • Handlager anlegen, sodass nicht gleich alles im Laden steht.

Produktpräsentation im Hofladen

Mit diesen einfachen Tipps präsentierst du deine Produkte korrekt und verkaufst mehr im Hofladen.

Eier vermarkten

So steigst du in die Direktvermarktung von Eiern ein.

Kontakt & Hilfe

Brauchst du Hilfe? Jeder Kanton hat eine Beratungsstelle für Direktvermarktung.